Alabama: Kenneth Smith mit Stickstoff hingerichtet

Heute ist wieder einmal so ein Tag, an dem wir nach Worten ringen. Was wir auch schreiben, es scheint unserem Entsetzen und unserer Trauer nicht gerecht zu werden. Kenneth Smith ist im US-Bundesstaat Alabama mittels Stickstoffhypoxie zu Tode misshandelt worden – im Namen einer Gerechtigkeit, die wir nur als grausame Folter bezeichnen können, auch weil dieser Mann seine Exekution zweimal erleben musste.

Weltweit gab es Widerstand gegen das Vorhaben einen Menschen in den USA wieder zu vergasen, diesmal indem ihm eine Maske aufgesetzt wird, durch die er nur noch Stickstoff atmen kann, was zum Erstickungstod führt. Alle Apelle von Menschenrechtsorganisationen, alle Unterschriften bei Petitionen gegen diese grausame Hinrichtungsmethode, alle Demonstrationen waren am Ende erfolglos.

Selbst der Oberste Gerichtshof der USA bestätigte das Urteil und hatte keine Einwände dagegen, Kenneth Smith auf diese barbarische Weise zu ermorden. Die USA sind auf dem Weg die Zivilisation zu verlassen…

Laut einer Reporterin des Senders WHNT habe Kenneth Smith zu Beginn der schrecklichen Prozedur begonnen zu zittern und sich zu winden. Dabei war er auf der Todesliege festgeschnallt und ihm wurde zwangsweise eine Maske aufgesetzt, die ihm den Stickstoff zuführte. Viele Minuten soll er schwer geatmet haben. Er soll abnormal geatmet und gezuckt haben, laut einem Vertreter der Strafvollzugsbehörde, der das zynisch damit kommentierte, dies entspreche dem Forschungsstand.

Volker Türk (Menschenrechtskommissar der Vereinten Nationen) sagte: die Methode könne „Folter oder einer grausamen, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung gleichkommen“.

Bereits im November 2022 versuchte der US-Bundesstaat Alabama Kenneth Smith mittels tödlicher Injektion zu töten. Ihm wurde ein Mord im Jahr 1988 im Alter von 22 Jahren, nach einer Kindheit voller häuslicher Gewalt, zur Last gelegt. 11 der Geschworenen stimmten für eine lebenslange Haftstrafe. Aber der Richter setzte sich darüber hinweg und entschied auf Todesstrafe. Heute dürfte sich der Richter nicht mehr über das Urteil der Geschworenen hinwegsetzen, da eine solche Vorgehensweise mittlerweile in Alabama verboten ist!

Es ist zu befürchten, dass diese grausame Tötungsmethode sich in den USA immer weiter verbreitet und zur Standarthinrichtungsmethode wird, denn viele Staaten haben Probleme an die tödlichen Medikamente zu kommen für Exekutionen mittels Giftspritze.

Eine Frage stellt sich noch. Wo war Joe Biden? – Als angeblicher Gegner der Todesstrafe, dies hatte er in seinem Wahlkampf immer wieder betont, hätte er seine Stimme erheben müssen. Er hat zwar nicht die Macht eine Hinrichtung in den Bundesstaaten zu stoppen, aber er hätte nicht schweigen dürfen…

Der von der IHfL betreute Richard Rojem (seit über 38 Jahren im Todestrakt von Oklahoma ist) schreibt uns: „Heute soll in Alabama eine Hinrichtung mit „Stickstoffhypoxie“ stattfinden. Dies wurde in der Geschichte der Menschheit noch nie als Hinrichtungsmethode eingesetzt. Ich war enttäuscht, aber nicht unbedingt überrascht, dass der Oberste Gerichtshof die Hinrichtung nicht gestoppt hat. Ich persönlich bin der Meinung, dass damit ein besonders fieser kleiner Geist aus der Flasche gelassen wird und dass die Staaten, in denen die Todesstrafe durch Drogen vollstreckt wird, zu Stickstoffhypoxie als Hinrichtungsmethode übergehen werden… Ich denke, es ist eine entsetzliche, abscheuliche und grausame Hinrichtungsmethode. Ersticken hat nichts Menschliches an sich.
Ein alter Philosoph sagte einmal, dass es in der Natur nichts Gewalttätigeres gibt als einen unnatürlichen Tod.
Wenn das stimmt, dann war’s das mit der Menschlichkeit.“

Was der US-Staat Alabama im Namen der „Gerechtigkeit“ mit Kenneth Smith gemacht hat ist eindeutig Folter. Nachdem es ihnen nicht gelungen ist ihn im Jahr 2022 zu ermorden, wodurch er, nach seinen eigenen Worten, schwer traumatisiert wurde, misshandelten sie ihn mit der weiteren Todesdrohung – bis sie ihn wieder in die Todeskammer zwangen und fesselten, um ihn zwangsweise Stickstoff einatmen zu lassen…
Unvorstellbar, was sie diesem Mann angetan haben! – Unvorstellbar was in ihm vorgegangen ist!
Unvorstellbar, was für ein verkommenes, verbrecherisches Justizsystem so etwas durchführt!
Unvorstellbar, wie die Menschen, die direkt an diesem Mord beteiligt waren, dies verarbeiten werden!
Auch eins dürfen wir nicht vergessen. Viele Justizangestellte, die an Hinrichtungen beteiligt waren, leiden schwer an ihrer Tat, oft ihr ganzes Leben lang…

IHfL
Peter K.

Quelle:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/stickstoff-hinrichtung-100.html
Siehe auch Richard Rojem: https://ihfl.de/rj/index.htm

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