Georgia: Hinrichtung von Willie Pye noch diesen Monat geplant

Im US-Bundesstaat Georgia soll Willie Pye in der Zeit vom 20. – 27. März mittels einer tödlichen Injektion mit Pentobarbital hingerichtet werden. Ein Richter hat vor kurzem dieses Zeitfenster dafür festgelegt. Pye wurde wegen Ermordung seiner Freundin vor über 30 Jahren zum Tode verurteilt. Das Verfahren steht im Verdacht rassistisch und unfair gewesen zu sein. Die letzte Exekution in Georgia fand im Jahr 2020 statt.

Aufgrund der Aussagen eines 15-jährigen, der selbst an der Tat beteiligt war und sich mit der Staatsanwaltschaft auf diese Aussage einigte, wurde Willie Pye schwer belastet und 1996 zum Tode verurteilt.

Seine Anwälte beanstanden, dass ihr Mandant nicht adäquat verteidigt wurde. So soll sich seine damalige Verteidigung nicht angemessen auf den Prozess vorbereitet haben. Auch wäre versäumt worden den persönlichen Hintergrund von Willie Pye zu beleuchten. Dabei wäre es wichtig gewesen seine Lebensumstände, sowie seine psychiatrische und körperliche Gesundheit zu untersuchen. Dies geschah wohl nicht, um zu verhindern, dass die Geschworenen davon in ihrer Entscheidung beeinflusst werden könnten.

Die Kindheit von Willie Pye war geprägt von Gewalt, Vernachlässigung und Armut. Auch legten seine Anwälte Beweise dafür vor, dass der Frontallappen seines Gehirns Schäden aufweise. Verletzungen des Frontallappens können zu kaum kontrollierbarer Aggressivität führen, da in diesem Bereich des Gehirns auch die Impulskontrolle liegt. Möglicherweise ist dies die Folge eines fetalen Alkoholsydroms bei ihm.

Drei Richter erkannten die Argumente der Verteidigung an
Drei Richter des U.S. Bundesberufungsgericht stimmten mit den Argumenten des Verteidigungsteams von Willie Pye überein! Jedoch erfuhr der Fall dann eine erneute Anhörung durch das gesamte Bundesberufungsgericht und dies machte die Entscheidung der drei Richter im Oktober 2022 rückgängig.

Jetzt aktiv werden:

Petition:
https://actionnetwork.org/petitions/stop-the-execution-of-willie-pye-in-georgia/

Gnadengesuche können an das Georgia Board of Pardons and Paroles gerichtet werden:

GaParoleBoard@pap.ga.gov
http://twitter.com/GA_ParoleBoard

Sowie an den Gouverneur von Georgia über Twitter:
https://twitter.com/GovKemp

Postanschrift der Gouverneurs:
Office of the Governor Brian Kemp
206 Washington Street
Suite 206, State Capitol
Atlanta, GA 30334
United States

Nach über 30 Jahren soll nun ein Mann hingerichtet werden, der sicher schon lange genug für seine Taten gebüßt hat und dies unter den schrecklichen Bedingungen im Todestrakt. Kaum vorstellbar dabei die seelische Folter, die es für ihn bedeutet haben muss, zu wissen, dass der Staat ihn töten will.
Davon abgesehen ist es aber auch mehr als bedenklich, wenn eine Justiz, einen offensichtlich kranken Mann, für ein Verbrechen hinrichten will, dass er unter dem Einfluss einer geistigen Störung begangen hat.

Eine Justiz, die für die Taten eines solchen Mannes nur die Hinrichtung als Antwort hat, ist eine kranke, pervertierte Justiz, ohne Maß und Empathie. Anstatt Willie Pye eine adäquate medizinische und psychiatrische Behandlung zukommen zu lassen, wollen sie diesen Menschen ermorden… Und stoßen damit auch unzählige weitere Menschen ins Unglück, welche sie schwer mit der Durchführung der Exekution traumatisieren. Menschen die Willie Pye nahe stehen, aber auch die Beamten selbst, die direkt oder indirekt an der Ermordung von Willie beteiligt sind. So haben uns auch erschütternde Worte der Angst und Traurigkeit von Gefangenen aus dem Todestrakt von Georgia erreicht, die um das Leben von Willie Pye bangen…

IHfL
Peter K.

Quellen:
https://www.washingtonpost.com/national/2024/02/29/georgia-execution-date-set-pye/3f4db52a-d749-11ee-82ad-c2391b06a8f5_story.html
https://www.netdoktor.ch/krankheiten/fetales-alkoholsyndrom/
https://de.wikipedia.org/wiki/Frontallappen
https://de.wikipedia.org/wiki/Pentobarbital

Die Unterstützung der von uns betreuten Gefangenen, sowie unsere Arbeit gegen die Todesstrafe geschieht auf ehrenamtlicher Basis. Darum unterstützt bitte unsere Arbeit.
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