Neuer Hinrichtungstermin für Ivan Cantu am 28. Februar

Der US-Bundesstaat Texas plant Ivan Cantu am 28.02.2024 mittels einer tödlichen Injektion zu exekutieren. Er soll seinen Cousin James Mosqueda und Amy Kitchen ermordet haben und wurde im Jahr 2001 zum Tode verurteilt. Ivan Cantu erhielt keine angemessene Verteidigung und besteht bis heute auf seiner Unschuld.

Anstatt mögliche Zeugen und Beweise, die für Ivans Unschuld gesprochen hätten, zu untersuchen oder die Argumente des Staates anzufechten, plädierte der Prozessanwalt vor den Geschworenen auf Ivans Schuld und war damit verfassungsrechtlich gesehen ein ineffektiver Anwalt.

In seinem Schlussplädoyers sagte sein Verteidiger, gegen den Willen von Ivan Cantu: „Ich habe nicht gesagt, dass er unschuldig ist. Ich habe gesagt, dass er sich keines Mordes schuldig gemacht hat.“
Ivan Cantu fragte im Laufe des Prozesses das Gericht, ob er sich selbst verteidigen könne, aber das Gericht verweigerte ihm diese Möglichkeit.
Ivan Cantus Anwalt verzichtete darauf Zeugen aufzurufen und legte keinerlei Beweise für seine Unschuld vor.

In Ivans Fall ergeben sich viele Fragen:

– Es gibt Beweise, die zeigen, dass der Hauptzeuge der Staatsanwaltschaft einen Meineid geleistet hat.

– Nach Cantus Verurteilung hat die Staatsanwaltschaft der Verteidigung 11 Jahre lang Beweise vorenthalten.

– Es gibt Beweise, dass die Staatsanwaltschaft und die Ermittlungsbeamten Zeugen unangemessen trainiert haben.

– DNA-Tests nach der Verurteilung konnten nicht eindeutig nachweisen, dass Cantu die als Beweismittel zugelassene Kleidung getragen hat.

– Nach Angaben mehrerer Gerichtsmediziner liegen zwischen dem Todeszeitpunkt des Opfers und dem Zeitpunkt, zu dem der Kronzeuge des Staates die Morde bezeugte, mindestens 6 Stunden.

– Während die Staatsanwaltschaft fünf Sachverständige hinzuzog, beantragte die Verteidigung null Sachverständige.

– Der Verteidiger rief während der Schuld- bzw. Unschuldsphase keine Zeugen auf und legte keine entlastenden Beweise vor.

– Der Verteidiger befragte die Zeugen auf der Zeugenliste des Staates vor dem Prozess nicht.

– Der Verteidiger räumte in seinem Schlussplädoyer seine Schuld ein.


– Der Verteidiger hat weder einen Ermittler der Verteidigung angefordert noch eine unabhängige Untersuchung durchgeführt.

Diese und weitere Informationen auf der Petitionsseite von DeathPenaltyAction: https://actionnetwork.org/petitions/stop-the-execution-of-ivan-cantu-in-texas

Matt Duff, der Moderator und Privatdetektiv des Podcasts „Cousins by Blood“, hat sich jahrelang mit dem Fall befasst und ein starkes Argument zusammengestellt, das darauf hindeutet, dass Cantu hereingelegt worden sein könnte und die letzten 20 Jahre in einer Gefängniszelle der Polunsky Unit in Texas für ein Verbrechen leiden musste, das er nicht begangen hat:

Jetzt aktiv werden:

Petitionen für Ivan Cantu:
https://actionnetwork.org/petitions/stop-the-execution-of-ivan-cantu-in-texas
https://sign.moveon.org/petitions/save-ivan-cantu-before-the-state-of-texas-kills-him

https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/vereinigte-staaten-von-amerika-hinrichtung-stoppen-2024-01-31
https://www.change.org/p/texas-governor-give-ivan-cantu-all-the-evidence-before-texas-sets-an-execution-date

Kontakt zum Texas Board of Pardons and Paroles:
Texas Board of Pardons and Paroles
P. O. Box 13401
Austin, Texas 78711-3401
E-mail: bpp_clemency@tdcj.texas.gov

Kontakt zum Gouverneur von Texas:
Governor Greg Abbott
Office of the Governor
PO Box 12428
Austin, TX 78711-2428
Phone: 512-463-1782
https://gov.texas.gov/contact/
Twitter: https://twitter.com/GovAbbott

Bereits am 26. April 2023 hatte Ivan Cantu einen Hinrichtungstermin, der von einem texanischen Richter aufgehoben wurde, da zwei Geschworene des damaligen Prozesses nun seine Berufungen unterstützen. Die Staatsanwälte sollen sich auf falsche Aussagen verlassen haben.

Eine unglaubliche seelische Folter, immer wieder die eigene Hinrichtung vor Augen zu haben. Ein sinnloser, blutrünstiger Kampf einer sogenannten „Gerechtigkeit“, mit nur einem primitiven Ziel: Rache! – Dabei dürfen wir auch nicht vergessen, das Ivan Cantu nach wie vor auf seiner Unschuld besteht.

IHfL
Peter K.

Quellen:
https://www.texasobserver.org/ivan-cantu-is-set-to-be-executed-but-did-he-get-a-fair-trial/
https://actionnetwork.org/petitions/stop-the-execution-of-ivan-cantu-in-texas


Die Unterstützung der von uns betreuten Gefangenen, sowie unsere Arbeit gegen die Todesstrafe geschieht auf ehrenamtlicher Basis. Darum unterstützt bitte unsere Arbeit.
Wer helfen möchte, klickt bitte einfach auf das folgende Bild:

Hier die direkte URL: https://ihfl.de/st-konto.htm

Über www.lancelot-armstrong.de

Nachrichtenblog der Initiative Hoffnung fürs Leben (IHfL) * www.ihfl.de * www.todesstrafe-info.de * www.lancelot-armstrong.de
Dieser Beitrag wurde unter Uncategorized veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.