Oklahoma: Phillip Hancock soll am 30.November hingerichtet werden, aber das Board sagt NEIN

Der US-Bundesstaat Oklahoma will Phillip Hancock, der wegen Mordes zum Tode verurteilt wurde, am 30.11.2023 hinrichten. Nun hat das Oklahoma Pardon and Parole Board mit einer knappen Mehrheit dafür gestimmt, Phillip Hancock zu verschonen.

Oklahomas Begnadigungsbehörde stimmte am Mittwoch knapp dafür, das Leben eines Mannes zu verschonen, der Ende diesen Monats hingerichtet werden soll, weil er 2001 in Oklahoma City zwei Männer in Notwehr getötet hatte, wie er stets beteuert.

Mit 3:2 Stimmen empfahl der Vorstand für Phillip Hancock Gnade zu gewähren, der seit langem darauf besteht in Notwehr gehandelt zu haben. Über die Gnadenempfehlung muss nun Der Gouverneur Kevin Stitt entscheiden.

Im Oktober 2023 stellten Hancocks Anwälte beim Bundesgericht einen Antrag auf DNA-Untersuchung, um Hancocks Selbstverteidigungsbehauptungen zu belegen. (siehe hier)
Eine entsprechende Pressemitteilung der Anwälte ist hier zu finden. Darin schreiben die Anwälte unter anderem: „Hancock soll am 30. November hingerichtet werden, weil er sich gegen einen brutalen, unprovozierten Angriff eines bewaffneten Mannes verteidigt hat, der unter Methamphetamineinfluss stand und versuchte, Hancock in einen Käfig zu sperren.“

Richard Rojem, der ebenfalls im Todestrakt von Oklahoma ist und dies schon seit über 38 Jahren, schreibt an uns über seinen Freund Phillip Hancock:
„Mein Freund Phil Hancock, der rund 20 Jahre hier ist, soll am 30. November 2023 um 10:00 Uhr vom Staat Oklahoma hingerichtet werden. Das ist eine absolute Travestie. Phil sollte nicht im Gefängnis sein. Phil sollte nicht zum Tode verurteilt werden.
Phil sollte nicht für die Hinrichtung vorgesehen sein. Wenn Phil irgendetwas ist, dann ist er das Aushängeschild für alles, was mit dem Justizsystem in Oklahoma falsch läuft, und es läuft eine ganze Menge falsch mit der Art und Weise, wie Oklahoma seine eigentümliche Art von Justiz verwaltet.
Verpfuschte Hinrichtungen, Freisprüche – es macht, was es will, ohne Rücksicht auf die Gesetze, die es zu verteidigen schwört.
Phil ist ein Mann für alle Fälle. Jeder kennt einen Kerl wie Phil. Ich mache keine Witze. Er ist ein zuverlässiger, verlässlicher Mann, der Ihnen sein letztes Hemd geben würde, wenn er auch nur den Eindruck hätte, Sie bräuchten es. Er begrüßt Sie mit einem kräftigen Händedruck und einem echten „Wie geht es Ihnen heute?“. Nichts von dem rhetorischen Zeug, das man von den meisten anderen zu hören bekommt. Ganz und gar nicht. Phil kümmert sich aufrichtig um die, die er Freunde nennt, und um die Menschen in seiner Umgebung.

Der Todestrakt ist eine kleine Gemeinschaft und viele von uns sind gemeinsam von jungen Männern zu nicht mehr ganz so jungen Männern herangewachsen. Phil ist über alle Maßen loyal. Das ist hier selten. Das ist selten im Gefängnis.
Ich möchte jeden, der dies liest, dazu ermutigen, ein paar Minuten damit zu verbringen, sich über Phil zu informieren und dann an den Begnadigungsausschuss von Oklahoma und an Kevin Stitt, den Gouverneur von Oklahoma, zu schreiben und darum zu bitten, dass sein Leben verschont wird, dass seine Strafe in eine einfache lebenslange Haftstrafe umgewandelt wird. Wenn Sie sich über Phil informieren, werden Sie sehen, dass er es verdient hat.“

Wir danken Richard Rojem (Daiji) für seine berührenden Worte über seinen Freund. Sie können mehr über Daiji auf unserer Webseite erfahren, die wir für ihn eingerichtet haben: https://ihfl.de/rj/index.htm

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Petitionen:
https://actionnetwork.org/petitions/stop-the-execution-of-phillip-hancock-in-oklahoma
https://catholicsmobilizing.org/action/2023-11/stop-execution-phillip-hancock

Kontakt zum Gouverneur
The Honorable Governor Kevin Stitt
State Capitol, 2300 N Lincoln, Suite 211
Oklahoma City, OK 73105

Telefon: 405-521-2342

https://oklahoma.gov/governor/contact.html
https://www.facebook.com/GovStitt
https://twitter.com/govstitt

Wie kann der Staat Oklahoma eine Hinrichtung ansetzen, wenn wichtige Beweise nicht ausgewertet wurden, die den Verurteilten entlasten könnten. Immer wieder werden wir mit solchen Ungereimtheiten konfrontiert. Gefangene berichten uns häufig davon, wie sehr ihre Rechte verletzt werden. Wir sind grundsätzlich gegen die Todesstrafe, aber DAS was sich in diesem Zusammenhang immer wieder in den USA zeigt, zeugt von einem ungerechten und teils korrupten System, welches sich vor allem gegen diskriminierte und unterprivilegierte Menschen richtet. Dagegen müssen wir immer wieder unsere Stimme erheben!

IHfL
Peter K.

Quellen:
https://drive.google.com/file/d/1C7WtEXFJZXZzes27qy2uBJypfxzlnzFJ/view
https://docs.google.com/document/d/1CgsljXhb6hZdo43xB5YUJPCQq88dYrC7oVV_0Rk6kaE/edit
https://apnews.com/article/oklahoma-execution-clemency-recommendation-hancock-95f2cffdbe19dbd5870c4059fe43625f

Die Unterstützung der von uns betreuten Gefangenen, sowie unsere Arbeit gegen die Todesstrafe geschieht auf ehrenamtlicher Basis. Darum unterstützt bitte unsere Arbeit.
Wer helfen möchte, klickt bitte einfach auf das folgende Bild:

Hier die direkte URL: https://ihfl.de/st-konto.htm

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