Der US-Bundesstaat Florida will am 12. April 2023, gegen 18 Uhr Ortszeit, den wegen Mordes im Jahr 1989 zum Tode verurteilten Louis Gaskin (56) hinrichten, obwohl 4 Jurymitglieder sich gegen das Todesurteil entschieden. Louis Gaskin leidet an einer schweren Geisteskrankheit.

Vom Teufel besessen
Louis Gaskin, der oft in der Presse als Ninja-Mörder bezeichnet wird, hat im Jahr 1989 zwei Menschen ermordet. Dazu hatte er sich mit einem Ninjakostüm verkleidet und später berichtet, er sei vom Teufel besessen.
Ein Bezirksrichter lehnte jedoch vor kurzem eine Beweisaufnahme über Gaskins Geisteszustand ab.
Heute würde Louis Gaskin nicht mehr zum Tode verurteilt!
Im Prozess gegen Gaskin waren 4 Jurymitglieder gegen eine Verurteilung zum Tode. Nach heutigen Gesetzen darf in Florida ein Todesurteil nur noch verhängt werden, wenn alle 12 Jurymitglieder sich dafür entscheiden. Demnach wurden auch die Todesurteile die nach dem 24. Juni 2002 entschieden wurden und bei denen die Jury sich nicht einig war, aufgehoben und wurden bzw. werden neu Verhandelt.
Da Louis Gaskin allerdings im Jahr 1990 zum Tode verurteilt wurde, soll er nun hingerichtet werden. Diese willkürliche gezogene Datumsgrenze zeigt, was die Justiz und sogenannte Gerechtigkeit in Florida wert ist. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass der republikanische Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, Ambitionen hat, der nächste US-Präsident zu werden… Sicher einer der Gründe, warum er plötzlich, nach rund 3 Jahren Hinrichtungspause wieder Todesurteile unterschreibt.
In ihrer Petition für Louis Gaskin schreibt Floridians for Alternatives to the Death Penalty:
„Herr Gaskin ist eine Person mit einer schweren Geisteskrankheit, und wir als zivilisierter Staat sollten die Kranken und Gebrochenen nicht töten. Er wurde als Sohn einer drogenabhängigen Mutter im Teenageralter geboren. Aufgrund ihrer Unfähigkeit, sich um ihn zu kümmern, wurde er zwischen verschiedenen Familienmitgliedern hin- und hergeschoben, ohne jemals eine stabile Umgebung zu haben. Er verkleidete sich in der Nacht seiner Verbrechen als Ninja und erzählte später den Leuten, dass der Teufel in ihn gefahren sei.
Vier Mitglieder seiner Jury stimmten dafür, sein Leben zu verschonen. In keinem anderen Staat des Landes würde seine Hinrichtung legal erfolgen.“
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Petitionen für Louis Gaskin: https://actionnetwork.org/petitions/stay-the-execution-of-louis-gaskin/ https://actionnetwork.org/petitions/stop-the-execution-of-louis-gaskin-in-florida?source=direct_link https://catholicsmobilizing.org/action/2023-03/stop-execution-louis-gaskin Der Gouverneur von Florida kann wie folgt erreicht werden: E-Mail: https://www.flgov.com/email-the-governor/ Twitter: https://twitter.com/govrondesantis Telefon: 850-717-9337
Um es noch einmal klar uns deutlich zu sagen: Nach heutigem Recht wäre diese Exekution illegal. Louis Gaskin soll jedoch nach altem Recht hingerichtet werden. So wurde z.B. das Todesurteil gegen den von der IHfL betreuten Lancelot Armstrong aufgehoben und er ist mittlerweile nicht mehr in der Todeszelle (siehe hier), einfach nur, weil sein Fall noch einmal verhandelt wurde. Wäre seine erste Verurteilung weiter gültig geblieben, würde Lancelot Armstrong noch immer in der Todeszelle sitzen oder sogar hingerichtet worden sein. Es ist also einfach nur eine Frage von „Wann wurde das Urteil gesprochen!“
Wenn wir dann noch bedenken, dass Louis Gaskin an einer schweren Geisteskrankheit leidet, verliert die sogenannte Rechtsprechung in Florida vollkommen ihre Glaubwürdigkeit, denn eigentlich sind Exekutionen von geisteskranken Menschen in den USA nicht erlaubt. Leider setzen sich viele Bundesstaaten jedoch immer wieder darüber hinweg.
IHfL
Peter K.
Quellen:
https://eu.news-journalonline.com/story/news/courts/2023/03/20/ninja-killer-murders-judge-denies-request-to-vacate-death-sentence-palm-coast/70028298007/
https://actionnetwork.org/petitions/stay-the-execution-of-louis-gaskin/
https://lancelotarmstrong.wordpress.com/2017/01/21/lancelot-armstrong-todesurteil-aufgehoben/
Die Unterstützung der von uns betreuten Gefangenen, sowie unsere Arbeit gegen die Todesstrafe ist auf ehrenamtlicher Basis. Darum erbitten wir für unsere Arbeit Spenden.
Wer helfen möchte, klickt bitte einfach auf das folgend Bild:

Hier die direkte URL: https://ihfl.de/st-konto.htm