Der US-Bundesstaat Florida will nach langer Pause erstmals wieder einen Gefangenen hinrichten. Es handelt sich dabei um Donald Dillbeck (60), der wegen Mordes im Jahr 1990 zum Tode verurteilt wurde.

Donald Dillbeck soll am 24. Juni 1990 Faye Vann ermordet haben. Er sitzt seit 32 Jahren im Todestrakt, meist 23 Stunden am Tag in einer Einzelzelle.
Nur 8 von 12 Geschworenen haben sich damals für die Todesstrafe ausgesprochen. Diese Verurteilung erfolgte auf der Grundlage eines Gesetzes, das inzwischen für verfassungswidrig erklärt wurde, so dass die Todesurteile vieler Todestraktinsassen aufgehoben wurden. So geschah es u.a. auch bei dem von der IHfL betreuten Lancelot Armstrong (siehe HIER).
Donald Dillbeck ist laut seiner Verteidigung geistig behindert und dürfte demnach nicht exekutiert werden!
Donald Dillbeck wurde eine neurologische Verhaltensstörung im Zusammenhang mit pränataler Alkoholexposition (ND-PAE) diagnostiziert. Er leidet an Anpassungsproblemen und kognitiven Defiziten, die von Experten als „funktional identisch“ mit den Kriterien beurteilt werden, die der Oberste Gerichtshof 2022 für die Aussetzung der Todesstrafe für Menschen mit geistiger Behinderung anerkannt hat.
Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, hat den Hinrichtungsbefehl unterschrieben.
Richard Rhodes, seit 1985 Gefangener im Todestrakt von Florida ist und Autor, der für die IHfL hier im Blog schreibt, sagt dazu folgendes: „Der Gouverneur, der sich selbst als gläubiger Katholik bezeichnet, hat dem Erzbischof von Florida versprochen, dass er während seiner Amtszeit keine Hinrichtungsbefehle unterzeichnen würde… Er kandidiert für die Präsidentschaftswahlen 2023-24, und plötzlich geht es ihm mehr darum, einer blinden, falsch informierten Öffentlichkeit zu gefallen, als sein Wort zu halten und die hingebungsvolle moralische Person zu sein, für die er sich selbst ausgibt.“
Petitionen für Donald Dillbeck: https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/usa-donald-dillbeck-drohende-hinrichtung-nach-32-jahren-im-todestrakt-02-07-2023 https://actionnetwork.org/petitions/stop-the-execution-of-donald-dillbeck-in-florida/ https://catholicsmobilizing.org/action/2023-02/stop-execution-donald-dillbeck Der Gouverneur von Florida kann wie folgt erreicht werden: https://www.flgov.com/email-the-governor/ Per Twitter: https://twitter.com/govrondesantis Telefon: 850-717-9337
Wir erinnern uns noch an den letzten Wahlkampf von Donald Trump, der zu dieser Zeit mehr Bundesgefangene hinrichten lies als alle Präsidenten vor ihm. Immer wieder haben wir den Eindruck, dass Menschen hingerichtet werden, weil Politiker in den USA Karriere machen wollen. Sie dienen damit den niedersten Instinkten im Volk und beschmutzen damit das Ansehen ihres Landes. Als gläubiger Katholik kann Gouverneur Ron DeSantis seine Todesurteile vor seiner Kirche in keiner Weise rechtfertigen, da sich das Oberhaupt dieser Kirche klar gegen jede Hinrichtung stellt. Wie er seine Hände in Unschuld waschen will, im Angesicht des Gebotes „Du sollst nicht töten“, erschließt sich uns nicht.
IHfL
Peter K.
Quellen:
https://theforgivenessfoundation.org/2023/01/25/florida-gives-donald-dillbeck-execution-date-of-february-23-2023/
https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/usa-donald-dillbeck-drohende-hinrichtung-nach-32-jahren-im-todestrakt-02-07-2023
https://lancelotarmstrong.wordpress.com/muggy/
https://lancelotarmstrong.wordpress.com/2017/01/21/lancelot-armstrong-todesurteil-aufgehoben/