Hinrichtung eines Unschuldigen in Missouri am 7. Februar?

Update:
Obwohl Zweifel an seiner Schuld bestehen, wurde Leonard Taylor (58) im Staatsgefängnis in Bonne Terre hingerichtet. Ein forensischer Pathologe veröffentlichte am 25. Januar einen Befund, nachdem die Schuld Taylors in Frage gestellt werden kann.

In seinem letzten Statement schrieb Leonard Taylor:

Quellen:
https://www.kansascity.com/news/state/missouri/article272195683.html
sowie eine E-Mail von DeathPenaltyAction



Am 7. Februar 2023 will der US-Bundesstaat Missouri den wegen vierfachen Mordes zum Tode verurteilten Leonard Taylor (58) hinrichten. Er besteht darauf diese Morde nicht begangen zu haben.

Im Jahr 2004 soll Leonard Taylor seine Freundin und ihre drei Kinder ermordet zu haben. Seine Anwälte haben nun einen Antrag eingereicht, dass sein Fall neu überprüft werden soll, da ihr Mandant „ein wasserdichtes Alibi“ habe und die Verurteilung durch das Fehlverhalten der Staatsanwälte im Prozess im Jahr 2008 entstanden ist.

Leonard Taylor selbst teilte vor einer Woche in einer Mail mit, dass er „zu Unrecht angegriffen, fälschlich beschuldigt, zu Unrecht angeklagt, ungerecht verurteilt und auf grausame Weise zum Tode verurteilt wurde“. Weiter führt er aus, dass die Börden die wahren Fakten ignorierten, „nur um eine Verurteilung zu erreichen. Alles, was sie wollten, war JEMAND, dem sie diese Verbrechen anhängen konnten. Selbst wenn es der falsche JEMAND war.“

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte am Montag, dass der Fall geprüft werde…

Leonard Taylor wird vorgeworfen im Jahr 2004 seine Freundin Angela Rowe, sowie ihre drei Kinder Alexus Conley (10), Acqreya Conley (6) und Tyrese Conley (5) erschossen zu haben. Laut Gerichtsmedizinischer Untersuchung fanden die Morde zwei bis drei Tage vor dem Auffinden der Leichen statt. Leonard Taylor war aber am 26. November 2004 nach Los Angeles geflogen um dort seine Tochter zu besuchen. Laut seiner Anwälte begannen die „Spielereien der Behörden“ nachdem sie von diesem wasserdichten Alibi erfahren hatten.

Im Prozess sagte der Gerichtsmediziner plötzlich aus, die Morde könnten zwei bis drei Wochen vor der Entdeckung der Leichen stattgefunden haben. Dies erklärte er mit der Temperatur zu dieser Zeit in dem Haus. Diese vollkommen neue Darstellung ist damals aber der Verteidigung nicht mitgeteilt worden, so dass es nicht möglich war ein zweites Sachverständigengutachten erstellen zu lassen, welches diese neue Aussage evtl. widerlegen könnte.

Erstaunlicherweise sagte Leonard Taylors Bruder Perry Taylor bei der Polizei aus, Leonard hätte ihm berichtet, er habe seine Freundin und ihre Kinder ermordet, bevor er nach LA geflogen ist. Diese Aussage widerrief er jedoch vor Gericht. Laut Leonard Taylors Anwälten sei die erste Aussage „durch Androhung von Inhaftierung und Nötigung herbeigeführt worden“. Perry Taylor starb im Jahr 2015.

In der Petition auf ActionNetwork heißt es:
* Während der gesamten Berufung argumentierten Anwälte, dass ineffektive Anwälte während des ersten Prozesses es versäumt hätten, signifikante Beweise vorzulegen, die seine Unschuld an den Verbrechen beweisen würden.
* In den letzten Monaten hat sein Anwaltsteam mehrere andere Zeugen ausfindig gemacht, die die Behauptung von Mr. Taylor auf Unschuld unterstützen werden.
* Mindestens einer dieser Zeugen ist bereit, eine eidesstattliche Aussage darüber zu machen, dass die Opfer noch lebten, nachdem Mr. Taylor nach Kalifornien geflogen war, um seine Tochter zu besuchen. Anwälte arbeiten daran, diese Zeugen persönlich zu treffen und zu befragen.
* Mr. Taylors derzeitiger Anwalt hat mehrere andere Zeugen ausfindig gemacht, die zur Unterstützung von Mr. Taylors Unschuldsanspruch aussagen werden.

Jetzt aktiv werden:

Petitionen für Leonard Taylor:
https://actionnetwork.org/petitions/stop-the-execution-of-leonard-taylor-in-missouri
https://catholicsmobilizing.org/action/2023-01/stop-execution-leonard-raheem-taylor

Wenn wir ein solches Ausmaß an Unfairness gegenüber einem Angeklagten sehen, dann kann die Antwort nur lauten: Ein neuer Prozess!

Aber auch bezüglich der grundsätzlichen Frage der Todesstrafe, zeigt auch dieser Fall wieder, dass es keine Gewissheit geben kann und auch Gerichte Fehler machen… Eine Tatsache, die im Grunde jedes Todesurteil verbietet!

IHfL
Peter K.

Quelle:
https://www.kansascity.com/news/state/missouri/article270944382.html
https://actionnetwork.org/petitions/stop-the-execution-of-leonard-taylor-in-missouri

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