John Ramirez hingerichtet trotz Widerstand eines Staatsanwaltes

Der wegen Mordes zum Tode verurteilte John Ramirez wurde durch den US-Bundesstaat Texas mittels tödlicher Injektion hingerichtet. Ramirez soll im Jahr 2004 einen Mann, gemeinsam mit zwei Mittätern, getötet haben. Ein Staatsanwalt, Mark Gonzalez, hatte versucht diese Exekution zu verhindern, weil er sich grundsätzlich gegen die Todesstrafe ausspricht.

Über 19.000 Unterschriften wurden von DeathPenaltyAction gegen diese Hinrichtung gesammelt. Auch viele unserer Leser und Unterstützer haben diese Petition unterschrieben, wofür wir ihnen ausdrücklich danken möchten. Doch es half alles nichts gegen die Auge um Auge Mentalität in Texas. Selbst der Bezirksstaatsanwalt von Nueces County, Mark Gonzalez hatte einen Antrag auf Hinrichtungsstopp gestellt, da er der Überzeugung sei, das weder Ramirez, noch überhaupt irgendjemand hingerichtet werden darf. Er sei der Überzeugung, das Exekutionen „unethisch“ sind…

Ramirez hatte bereits einen Exekutionstermin im Februar 2017. Da allerdings sein Anwalt ihn verlassen hatte, wurde ihm ein Aufschub gewährt, um einen neuen Verteidiger zu finden.
Ein weiterer Hinrichtungstermin für den 14. August 2020 wurde wegen der Covid-19 Pandemie verschoben.
Auch am und am 08.Sept. 2021 wollte der US-Bundesstaat in ermorden. Diesmal scheiterte dieser Versuch an einer Klage von Ramirez wegen die Tatsache, dass es ihm nicht erlaubt war, sich von einem Geistlichen während der Hinrichtung durch Handauflegen segnen zu lassen. Die Weigerung des Staates, Pastor Moore zu erlauben, Ramirez durch Handauflegung zu segnen, während er im Sterben liegt, verletze seine Rechte aus dem ersten Verfassungszusatzes der USA auf freie Ausübung seiner Religion.
Nachdem der Oberste Gerichtshof der USA im März diesen Jahres ihm das Recht zusprach, von einem Geistlichen bei seiner Hinrichtung begleitet und berührt zu werden, wurde der 05. Oktober 2022 als Exekutionstermin festgelegt.

Dana Moore legte während der Hinrichtung die Hand auf seine Brust und betete: „Schau John mit deiner Gnade an… Gib ihm Frieden. Gib uns allen Frieden…der Herr ist mein Hirte…“. John Ramirez antwortete: „Amen.“

Der Staatsanwalt, der den Prozess gegen Ramires leitete, sagte, dass es seiner Meinung nach unfair wäre, dass jemand für Ramirez beten durfte, während er starb, denn sein Opfer hätte nicht diese Gelegenheit gehabt…

Ramirez wurde um 18:41 Uhr Central Time in der Todeskammer des Staates in Huntsville für tot erklärt.

John Ramirez hatte vier Hinrichtungstermine. Kaum vorstellbar, was allein dies für ihn selbst und die Menschen die ihm nahestanden bedeutete… Seelische Folter nicht nur für ihn!
Es wird noch ein langer Weg sein, bis in den USA die Menschlichkeit und Barmherzigkeit siegt…

IHfL
Peter K.

Quellen:
https://www.reuters.com/world/us/texas-execute-inmate-who-won-religious-rights-case-2022-10-05/
https://abc13.com/john-henry-ramirez-update-execution-date-texas-inmate-death-penalty/12297416/
https://documents.deathpenaltyinfo.org/Ex-Parte-Ramirez-Nueces-DA-Mtn-to-Withdraw-Execution-Date-2022-04-14.pdf
https://lancelotarmstrong.wordpress.com/2022/09/11/texas-john-ramirez-soll-am-5-oktober-hingerichtet-werden-aber-staatsanwalt-setzt-sich-gegen-hinrichtungen-ein/

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