Am 22. September 2022 fand die Hinrichtung von Alan Eugene Miller in Alabama statt. Aus Zeitgründen wurde sie dann abgebrochen, nachdem es den Henkern nicht gelang einen Zugang zu seinen Venen zu finden. Der US-Bundesgerichtshof hatte zuletzt diese Exekution erlaubt.
Die Hinrichtung von Alan Eugene Miller war von einem Bezirksrichter gestoppt worden. In einer Einstweiligen Verfügung verbot dieses Gericht dem US-Bundesstaat Alabama Alan Eugene Miller mittels einer tödlichen Injektion zu ermorden. Miller hatte sich Mitte 2018 für die Stickstoffhypoxie „entschieden“ und das betreffende Formular den Vollzugsbeamten übergeben. Der Staat jedoch behauptet, ein solches Dokument nicht erhalten zu haben. Alabama erlaubt zwar seit 2018 Hinrichtungen mittels Stickstoff, hat jedoch bis jetzt noch keine gültige Vorgehensweise dazu entwickelt.
Alabama Corrections Commissioner John Hamm sagte, gegen 23:30 Uhr hätten die Beamten die Entscheidung getroffen, die Hinrichtung abzubrechen. „Aus zeitlichen Gründen, die sich aus der Verspätung des Gerichtsverfahrens ergaben, wurde die Hinrichtung abgebrochen, nachdem festgestellt wurde, dass die Venen des verurteilten Insassen gemäß unserem Protokoll vor Ablauf des Todesurteils nicht zugänglich waren“, so John Hamm. Das Exekutionsteam hatte versucht einen intravenösen Zugang herzustellen, was ihnen aber nicht gelang.
Alan Eugene Miller berichtete über schmerzhafte Versuche ihm Blut zu entnehmen und die Tötungsmethode mit Stickstoff erinnere ihn an das Lachgas, das von Zahnärzten verwendet wird. Er hoffe, dass dies „besser“ sei als eine tödliche Injektion.
Er sagte zu einer möglichen Hinrichtung mittels Injektion: „Ich wollte nicht mit einer Nadel erstochen werden“
Dieses Vorgehen in Alabama zeigt zu welcher Folter dieser US-Bundesstaat fähig ist und dass selbst das Bundesgericht nichts gegen solche Foltermethoden einzuwenden hat!
Denn was ist es anderes als Folter, wenn ein Gefangener viele Jahre lang eingesperrt wird, mit der Ankündigung ihn irgendwann zu töten. Ihn dann, nachdem die Exekution eigentlich verboten wurde, doch auf das Todeskreuz zu fesseln und ihm in einer schmerzhaften Prozedur Nadeln in den Körper zu jagen, auf der Suche nach seinen Venen… – Diesen Tötungsversuch dann letztendlich aus „Termingründen“ abzubrechen und ihn wieder in seine normale Zelle zu bringen. In der er nun sitzt und weiß: „Sie werden es wieder tun…“. Und was ist das für eine seelische Folter für alle Menschen die dem Verurteilten als Freunde und Familie verbunden sind.
Im Angesicht solcher Folter in den USA zeigt sich, dass es leider all zu oft eine Farce ist, wenn genau die gleichen Leute, die Menschen so misshandeln, dafür auch noch westliche Werte in Anspruch nehmen und meinen sie würden sie verteidigen! – Nein, das ist Blendwerk. Denn Werte wie Humanität und Barmherzigkeit stehen sicher nicht hinter ihrem Handeln. Dieses mörderische Handeln in den USA muss mit Nachdruck bekämpft werden!
IHfL
Peter K.
Quellen:
E-Mail von DeathPenaltyAction
https://apnews.com/article/us-supreme-court-alabama-executions-d028c2d62f0e0fa919797030b06c30b0?taid=632d1c4de2cf720001f59357&utm_campaign=TrueAnthem&utm_medium=AP&utm_source=Twitter
https://www.cbsnews.com/news/alan-miller-execution-halted-time-shortage-veins-access/
https://lancelotarmstrong.wordpress.com/2022/09/08/alan-eugene-miller-soll-am-22-sept-hingerichtet-werden/