Hinrichtung aus Schwulenhass?

Charles Rhines

Charles Rhines

Der US-Bundesstaat South Dakota hat am Montagabend Charles Rhines (63), mittels tödlicher Injektion, hingerichtet. Es gab deutliche Hinweise darauf, dass die Verurteilung auch einen homophoben Hintergrund hatte. Rhines war wegen Mordes an einem Donut-Shop-Mitarbeiter in Rapid City zum Tode verurteilt worden.

Der Supreme Court in Washington lehnte alle Einsprüche der Verteidigung ab. Dabei auch ein Einspruch wegen Diskriminierung, weil Charles Rhines homosexuell war.

Mehrere Jurymitglieder gaben zu, dass sie Rhines nur zum Tode verurteilt hatten, weil er homosexuell war. Eidesstattliche Versicherungen Geschworener und Gerichtsunterlagen belegen dies.

Offensichtlich hatten einige Jurymitglieder Bedenken Rhines am Leben zu lassen. Dies geht aus Anfragen an den Richter hervor, in denen er gefragt wurde, ob der Gefangene in Einzelhaft untergebracht werde oder ob er die Gelegenheit hätte in Gefangenschaft auf  „junge Männer“ mit seinen Taten „Eindruck zu machen“. Nach Aussage eines Geschworenen waren „die Leute angeekelt, denn dies sei eine ländliche Gegend.“ Einer verkündete, ein Schwuler Mörder dürfe „sein Leben nicht mit Männern verbringen“.

Wie kann sich ein Staat in den USA das Recht herausnehmen ein Todesurteil zu vollstrecken, das unter solch diskriminierenden Umständen zustande kam?
Wie kann es überhaupt sein, dass solch rückständige Personen Mitglied einer solchen Jury sind?
Es scheint der alte, faschistoide Geist zu sein, der immer noch in vielen Köpfen lebt und solch Unglück produziert. Die Homosexualität von Menschen wurde immer wieder dazu benutzt Menschen zu entmenschlichen. Gerade die christlichen Kirchen haben sich dabei extrem schuldig gemacht in der Vergangenheit. Auch die Bundesrepublik Deutschland hat den §175 in der Nazifassung ohne jede Änderung übernommen! – In diesem Sinne lebte der alte Nazigeist fröhlich weiter und das sogar durch Verfassungsgerichtsurteile gedeckt, bis 1994 – Das zum Wert des Grundgesetzes…
Und noch heute ist für viele sogenannte christliche Kirchen Homosexualität eine Sünde. Das ist die Grundlage für solche Urteile. Was nützt es, wenn Kirchen sich gegen die Todesstrafe stemmen und gleichzeitig ein moralisches Klima schaffen, dass immer wieder junge Menschen in den Selbstmord treibt und letztendlich auch solche Todesurteile möglich macht.
Machen wir uns nichts vor. Schwulsein ist noch immer ein Tabu – auch wenn unsere Medien teils versuchen uns vorzugaukeln es wäre nicht so. Sich küssende Männer in der Öffentlichkeit sind in „Hinterklappersdorf“ genauso kaum anzutreffen, wie in „Oberwatzingen“… Ja selbst in vielen größeren Städten gehören sie nicht zum öffentlichen Alltag. Weil Homosexuelle Angst haben müssen – auch heute noch! – Und vergessen wir nicht, dass „Schwule Sau“ eines der häufigsten Schimpfwörter auf Schulhöfen ist.

Charles Rhines musste wohl sterben aufgrund einer Entscheidung von Schwulenhassern!

Weitere Informationen in unserem vorangegangenen Artikel hier…

IHfL
Peter K.

Quellen:
https://www.queer.de/detail.php?article_id=34815
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/usa-todesstrafe-south-dakota-richtet-verurteilten-moerder-hin-a-1294883.html
https://lancelotarmstrong.wordpress.com/2019/10/26/aus-homophobie-hinrichtung/
https://eu.argusleader.com/story/news/2019/06/25/execution-date-set-rapid-city-man-guilty-1992-murder-charles-rhines/1559818001/

 

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